10 Gründe, warum DJs so teuer sind

DJs kosten mitunter eine ganze Stange Geld. Weil das vielen völlig unverständlich ist, erkläre ich hier warum.


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DeeJayMo in der Centralstation
Ich kann mich noch genau an eine Situation erinnern, da kam ein Gast einer Hochzeitsgesellschaft zu mir, schaute kurz auf mein Equipment, dann auf meine Visitenkarten und sagte mit gleichzeitig herablassender und verärgerter Stimme: "Wieso sind DJs eigentlich so teuer? Ihr macht doch nur drei bis vier Stunden Musik. Ansonsten steht ihr rum und bekommt auch noch gutes Essen..."

Dieser Gast begeht den gleichen Denkfehler wie viele andere: Er geht davon aus, ich werde für die Zeit bezahlt, in der ich auflege. Tatsächlich werde ich aber auch für ganz andere Dinge bezahlt.

1 - Der DJ kommt vor und geht nach allen anderen

Eine Hochzeit sieht für mich in etwa so aus:
14:30 Uhr Start. Ich gehe noch mal die Liste durch, was das Brautpaar alles gebucht hat und lade die Technik ins Auto. Dann fahre ich zur Location und beginne mit dem Aufbau. Abschließend Soundcheck und Kisten weg räumen.
Danach schnappe ich mir meinen Laptop und sortiere Musik. Zum Beispiel erstelle ich die Playlist mit den Wünschen des Brautpaares und dem Eröffnungstanz. So finde ich die Lieder später schneller.
Ab 18 Uhr stehe ich mit Mikrofonen parat - ständig bereit, die Musik leise zu machen, um Reden zu ermöglichen. Dazwischen löse ich viele kleine Problem und packe mit an, wenn Hilfe gebraucht wird. Ansonsten spiele ich Hintergrundmusik und bin bereit für meinen Einsatz.

Ab 21:30 Uhr wird getanzt. Ab jetzt bin ich durchgehend am Tanzen und gute Laune verbreiten. 04 Uhr Feierabend. Aber nicht für mich. Ich baue ab, räume das Auto ein und fahre nachhause. Um dort entweder am nächsten Tag mein Auto wieder auszuräumen, oder zur nächsten Party zu fahren.

Das macht also einen 15 Stunden Tag. Das doppelte Pensum eines normalen Arbeitnehmers...

2 - DJs machen mehr als nur Musik auflegen

Ganz oben auf der Rangliste sind:
Den Laptop für Präsentationen zur Verfügung stellen, weil die mitgebrachte Technik nicht läuft. Dazu stelle ich natürlich auch - spontan - Verlängerungskabel, Mehrfachsteckdosen und einen Audioanschluss zu Verfügung. Außerdem richte ich Beamer und Laptop ein.

Ich helfe den Trauzeugen beim letzten Schliff in der Programmplanung und dabei, diese auch umzusetzen.

Ich klebe fremde Kabel ab um Stolperfallen zu vermeiden, erkläre den Gästen, wo die Toiletten sind und manchmal bin ich dem Fotograf eine helfende Hand. Außerdem werde ich dank meiner spannenden Technik oft zum Kindermagnet. Und so kommt es nicht selten vor, dass die Kids meine CD Player ausprobieren dürfen und mit Knicklichtern beschenkt werden. Vor Kurzem hat sich ein kleiner Mann sogar bei mir angekuschelt - gut, dass ich Kinder liebe :)

3 - Ich nehme mir für das Brautpaar frei

Mehr als ein Jahr im Voraus halte ich mir einen Termin frei, damit das Brautpaar fest mit mir rechnen kann. Ich verpasse dafür das Familienessen, die Geburtstagsparty meines besten Freundes und sogar meine eigene Zeugnisverleihung im Studium. Denn das sind alles Termine, die sich erst deutlich später ankündigen.

4 - Netto- ist nicht gleich Bruttoarbeitszeit

Ca. 15 Stunden die Woche verbringe ich damit, Musik zu kaufen und zu sortieren, mein Equipment anzuschaffen, zu prüfen und zu reparieren, meine Website zu pflegen, Werbemittel zu gestalten, Angebote zu schreiben und Kontakt zu den Brautpaaren zu halten.

5 - Teure Technik

Für die Technik, wie ich sie auf einer Hochzeit dabei habe, kann man sich auch ganz bequem einen neuen Golf in mittlerer Ausstattung kaufen. Und das ist nur das, was ich dabei habe.
Diese Technik muss finanziert, gewartet, repariert und modernisiert werden. Das alles bringt hohe Kosten mit sich, die über die Einnahmen abgedeckt werden müssen.

Außerdem darf's bei meiner Technik gerne ein bisschen mehr sein. Während viele DJs ziemlich preiswertes oder schlichtweg altes Equipment dabei haben, habe ich mehr investiert und es gibt vorzüglichen Klang auf die Ohren. Dafür muss ich nicht so laut aufdrehen und die Gäste gehen ohne Klingeln in den Ohren nach hause. Das Gleiche gilt beim Licht: Die Hochwertigen LED Spots haben durchweg identische Farben. Viele Billigfabrikate variieren in der Farbe von Spot zu Spot. Und auch meine DJ-Setup ist State-of-the-Art. Das sorgt für mehr Spaß an der Arbeit, Zeit für das Publikum und sauberere Übergänge.

6 - Der DJ kann, was er tut

Nach über 100 Hochzeiten und 250 Parties anderer Art, weiß ich genau, was ich tue und wann was gebraucht wird. Ich bin hochgradig aufmerksam und immer abrufbar. Diese Erfahrung ist einiges wert.

7 - Bildung ist das höchste Gut

Auch ein DJ muss sich ständig weiter bilden. Immer auf der Suche nach neuer Musik, speziellen Remixen und tanzbaren Versionen. Es gibt neue Frequenzen für Funkmikrofone? Der DJ ließt sich erst mal ein.

Dazu kommt die Zeit, die man übt, neue Übergänge ausprobiert oder einfach nur die neue Technik kennen und einzusetzen lernt.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass einige DJs Seminare und Workshops besuchen. Dort geht es um Marketing, Stimmtraining, Mixtechniken usw.

8 - Umsatz ist nicht gleich Gewinn

Im Rechnungsbetrag sind 19 % Mehrwertsteuer enthalten. Die führe ich als erstes ab. Danach zahle ich wie jeder andere auch Einkommenssteuer und in die - bei mir allerdings selbstorganisierte - Altersvorsorge ein. Und auch die Beiträge zur Krankenversicherung muss ich selbst abführen. Gegenüber Angestellten bekomme ich keinen Arbeitgeberanteil, zahle also bei beidem den doppelten Betrag. Was zum Schluss übrig bleibt, brauche ich wohl keinem zu erklären. Das DJing ist also kein Hobby mit dem ich Geld nebenher verdiene, sondern mein Beruf mit dem ich meinen Lebensunterhalt bestreiten muss.

9 - Ein unvergesslicher Abend

Essen und Getränke kosten auf einer Hochzeit ein Vermögen. Sie machen mit ca. 80 bis 120 € pro Gast den größten Anteil aus. Der DJ hingegen ist mit ca. 10 € pro Gast ein verhältnismäßig kleiner Posten. Was bekommt man dafür? An das Essen erinnert man sich Wochen, vielleicht Monate; jedenfalls recht kurz. Das Essen ist kaum etwas Besonderes, kann man doch jederzeit gut essen gehen. Jedoch kommt die Gesellschaft nur ein einziges Mal in dieser Konstellation zusammen und feiert die ganze Nacht. Das bekommt man nie wieder und erinnert sich teils Jahrzehnte an die gute Party. Welcher Posten hat also den größeren Gegenwert?

10 - 24/7 erreichbar

Ich bin für meine Brautpaare jederzeit erreichbar. Per Telefon, E-Mail, SMS, Facebook und Messenger Apps prasseln zahlreiche Informationen über die verschiedenen Partys auf mich ein. Vom Zeitplan, der Auswahl von Songs, Programmpunkten oder Technikabsprachen. Die gilt es abzuspeichern und mit dem bisher besprochenen abzugleichen. Teilweise bekomme ich am Abend vor einer Hochzeit erst den Tanz geschickt. Auch mal mit der Bitte ihn noch zu kürzen oder anzupassen.

Fazit: DJs sind nicht teuer

DJs sind also gar nicht teuer, sie sind ihr Geld wert. Sie helfen mit, die Feier zu dem zu machen, was sie sein soll. Ohne sie wäre eine Hochzeit ziemlich stressig und wahrscheinlich auch recht langweilig. Wichtig ist, seinen DJ kennen zu lernen und ein gutes Gefühl zu haben. Er sollte euch sympathisch sein und den Eindruck erwecken, dass er sich auskennt und eure Wünsche ernst nimmt. Dann werdet ihr es auch nicht bereuen, die Kosten für den DJ auf euch genommen zu haben.

Der Hochzeits- und Event-Blog

Mit der Erfahrung aus 100 Hochzeiten und 250 Partys als DJ insgesamt, weiß ich genau, was die wichtigen Punkte sind, die den einen großen Tag perfekt machen.
Wann plant man was, worauf muss man achten und an was sollte man denken? Das alles wird hier im Blog behandelt.

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