So plant man eine Hochzeit richtig
Die Planung einer Hochzeit macht ein Pärchen über Nacht zum Eventmanager. Mit diesen Tipps plant ihr eure Hochzeit dennoch stressfrei.
Von Moritz Bechtold
Verfasst am 12.07.2017
Ganz ohne Ausbildung oder Anleitung müssen Hochzeitspaare die Planung auf die Beine stellen. Oft haben sie noch kein großes Fest geplant oder durchgeführt und stehen vor einer langen Liste von Fragen. Noch schlimmer sind die Fragen, von denen man nicht mal weiß, dass man sie sich stellen müsste.
Ich versuche euch ein paar gute Tipps an die Hand zu geben, mit denen die Planung dennoch stressfrei verläuft und am Ende alles klappt und nicht alles auf einmal kommt. Dementsprechend ist dieser Beitrag ein bisschen länger als sonst...
Zum Glück gibt es diejenigen, die schon auf einigen Hochzeiten waren und ihr Wissen weitergeben. Mit dem Lesen dieses Artikels habt ihr den ersten Schritt getan. Und mein erster Tipp ist damit auch klar: Schmökert in diesem Blog.
Aber es gibt noch viele andere Quellen. Von Blogs über Foren bis zum Buch.
Der Vorteil am Buch: Es ist logisch aufgebaut und führt chronologisch durch die Planung. Der Kaufpreis rechtfertigt sich auch dann, wenn nur eine gute Idee drin steht. Denn die erspart mitunter schon viel Stress.
Den Rat von der besten Freundin einzuholen, kann nicht schaden, empfiehlt sich meiner Meinung nach nur dann, wenn deren Hochzeit nicht lange her ist. Zumal sie auch nur von einer Hochzeit berichten kann.
Nicht alles muss man alleine machen. In gezielten Dosen dürfen organisatorische Aufgaben an Trauzeugen, Eltern, Geschwister und gute Freunde abgegeben werden. Das kann die Planung des Programms sein, das Mieten einer Fotobox, die Bereitstellung eines Gästebuches oder sogar das Vorbereiten der Tischdeko.
Ein klarer Zeitplan hilft ungemein. Er bestimmt, was wann feststehen soll oder organisiert werden muss. So behält man den Überblick und weiß stets, was noch offen ist.
Los geht es sicher mit der Location. Klassische Hochzeits-Locations sind ein bis zwei Jahre im Voraus ausgebucht. Manche haben ein eigenes oder festes Catering, bei anderen muss ein externes gewählt werden. Auch das sollte ein Jahr vorher feststehen. Mit der Location solltet ihr euch auch einen Rahmen für die Kosten stecken.
Als nächstes sollte der DJ bestimmt werden. Mein Kalender füllt sich ein Jahr im Voraus; im November ist meist kein Samstag des kommenden Jahres mehr frei. Ähnlich ist das auch bei anderen. Wenn ihr also wirklich sicher seid, welchen DJ ihr haben wollt, macht es mit unter Sinn, sogar den Termin nach ihm zu richten. Ob ich übertreibe? Nein, denn den richtigen DJ zu finden dürfte der schwerste Punkt auf eurer Liste sein.
Nun müsst ihr den Fotograf aussuchen. Man sollte sich auch hier ein gutes Jahr im Voraus auf die Suche machen. Es kommt vor allem auf das persönliche Miteinander an, ihr solltet also nicht irgendwen buchen und das braucht Zeit. Ist der Umgang zwischen euch locker und entspannt, werden es auch die Fotos sein.
Mit all diesen Dienstleistern solltet ihr ein persönliches Treffen verabreden, um sich persönlich kennen zu lernen und die Wünsche und Erwartungen zu besprechen.
Nun zum unkontrolliert langsamen Part. Ihr solltet unbedingt die Ausweise auf Gültigkeit prüfen - sie müssen auch zum Zeitpunkt der Hochzeit noch gültig sein. Dann klärt ihr alle nötigen Unterlagen, Amtsbesuche und Termine. Tut dies ca. ein Jahr vor der Hochzeit, damit euch Unvorhergesehenes nicht aus der Bahn wirft. Viel früher macht allerdings auch keinen Sinn. Manche Dokumente haben eine bestimmte Gültigkeit. Es gibt auch Standesämter, die ihre Termine nur ein halbes Jahr im Voraus vergeben.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die kirchliche Trauung. Auch hier könnt ihr nun die Fühler ausstrecken.
Wer einen Tanzkurs machen möchte, informiert sich am besten frühzeitig, welche Kurse wann angeboten werden. Manche Kurse behandeln nur Grundlagen, sodass es mehr als nur einen Kurs benötigt. Es gibt auch spezielle Tanzkurse für Hochzeiten in Gruppen oder als Einzelunterricht.
Damit möglichst viele der geladenen Gäste auch Zeit haben, sollte der Termin frühzeitig bekannt gemacht werden. Ein "Save The Date", also eine Vorankündigung, ist hier das Mittel der Wahl. Sie muss lediglich Termin und Anlass beinhalten, setzt aber voraus, dass ihr wisst, wen ihr einladen möchtet. Tipp: Es müssen nicht alle gleichzeitig informiert werden. Alles Weitere kann später folgen. Drei bis sechs Monate vor der Hochzeit sollte dann die eigentliche Einladung in der Post sein.
Sind die Ringe nicht schon zur Verlobung fertig, sollte man sich gute drei Monate vor dem großen Tag darum kümmern. Ringe müssen nicht nur ausgesucht, sondern mitunter extra hergestellt oder angepasst werden. Dann dauert es länger als bei Ringen die vorrätig sind. Von Entscheidung bis Auslieferung solltet ihr vier Wochen einplanen. Noch ein Tipp: Lasst die Ringe erst gravieren, wenn das Datum wirklich fest steht.
Ein Trend hält sich wacker: Obwohl man es nur ein einziges Mal anziehen wird, gibt man für das Brautkleid ein Vermögen aus. Aus der Sicht eines Mannes völlig unverständlich. Das gleiche gilt für die Schuhe, die man nicht einmal sieht. Bei denen wäre viel wichtiger, dass sie bequem sind, als dass sie gut aussehen.
Der Anzug des Bräutigams besteht aus deutlich mehr Einzelteilen, was viele Kombinationen ermöglicht. Dennoch kann man es schaffen, ihn an einem Nachmittag zusammenzustellen. Wer es nicht ganz so sportlich mag, geht dieses Thema spätestens vier bis acht Wochen vor der Feier an.
Bei der Auswahl ist wichtig: Der Bräutigam muss als solcher auffallen und unter den anderen Anzugträgern herausstechen. Dafür muss es aber kein extravaganter, klassischer Anzug sein. Gut gewählte Accessoires allein können ihn bereits zu etwas Besonderem machen. Neben Hosenträgern und Fliege sind auch ein Hut oder knallbunte Schuhe zurzeit angesagt. Dennoch greifen weiterhin vielen zum klassischen Anzug mit Weste und Plastron.
Alle Dienstleister, die austauschbar sind und insbesondere die, die mehr als nur eine Hochzeit pro Tag übernehmen können, haben nun etwas mehr Zeit. Dazu zählen Florist, Fotobox, Dekorateur, Konditor, Brautkleid und Anzug usw.
Manche Bräute haben ihr Kleid, bevor die Location feststeht. Das sind in meinen Augen die falschen Prioritäten. Schließlich würde man auch noch eine Woche vor der Hochzeit ein passables Brautkleid bekommen.
Nun kümmert euch darum, das Essen festzulegen. Ist das erfolgt, könnt ihr Menükarten und ggf. Schilder für das Buffet drucken lassen - oder selber basteln. Genauso könnt ihr nun Gastgeschenke wählen und vorbereiten sowie das Design der Torte festlegen.
Auch nach einem Taxi- oder Shuttle-Service könnt ihr euch erkundigen und den Friserutermin buchen.
Ach ja, wie sieht das denn mit dem (gemeinsamen) Nachname aus, schon entschieden?
Vier Wochen vor der Hochzeit heißt es "rien ne va plus". Damit die letzten Tage vor der Feier nicht zu stressig werden, sollte hier alles geklärt sein. Ihr arbeitet ab jetzt nur noch an Themen, die von euch alleine entschieden werden können. Das sind die Sitzordnung, die Rede, klärt wann und wie ihr frühstückt, packt die Notfall Körbchen und geht Ruhe noch einmal alles durch. Auch ein letztes Telefonat mit Location, DJ und Fotograf zwei Wochen vor der Feier kann nicht schaden.
Ich versuche euch ein paar gute Tipps an die Hand zu geben, mit denen die Planung dennoch stressfrei verläuft und am Ende alles klappt und nicht alles auf einmal kommt. Dementsprechend ist dieser Beitrag ein bisschen länger als sonst...
Informationen und Erfahrungen
Zum Glück gibt es diejenigen, die schon auf einigen Hochzeiten waren und ihr Wissen weitergeben. Mit dem Lesen dieses Artikels habt ihr den ersten Schritt getan. Und mein erster Tipp ist damit auch klar: Schmökert in diesem Blog.
Aber es gibt noch viele andere Quellen. Von Blogs über Foren bis zum Buch.
Der Vorteil am Buch: Es ist logisch aufgebaut und führt chronologisch durch die Planung. Der Kaufpreis rechtfertigt sich auch dann, wenn nur eine gute Idee drin steht. Denn die erspart mitunter schon viel Stress.
Den Rat von der besten Freundin einzuholen, kann nicht schaden, empfiehlt sich meiner Meinung nach nur dann, wenn deren Hochzeit nicht lange her ist. Zumal sie auch nur von einer Hochzeit berichten kann.
Lasst euch helfen
Nicht alles muss man alleine machen. In gezielten Dosen dürfen organisatorische Aufgaben an Trauzeugen, Eltern, Geschwister und gute Freunde abgegeben werden. Das kann die Planung des Programms sein, das Mieten einer Fotobox, die Bereitstellung eines Gästebuches oder sogar das Vorbereiten der Tischdeko.
Zeitplan
Ein klarer Zeitplan hilft ungemein. Er bestimmt, was wann feststehen soll oder organisiert werden muss. So behält man den Überblick und weiß stets, was noch offen ist.
Los geht es sicher mit der Location. Klassische Hochzeits-Locations sind ein bis zwei Jahre im Voraus ausgebucht. Manche haben ein eigenes oder festes Catering, bei anderen muss ein externes gewählt werden. Auch das sollte ein Jahr vorher feststehen. Mit der Location solltet ihr euch auch einen Rahmen für die Kosten stecken.
Location und Kostenplan: 1 - 2 Jahre vorher
Als nächstes sollte der DJ bestimmt werden. Mein Kalender füllt sich ein Jahr im Voraus; im November ist meist kein Samstag des kommenden Jahres mehr frei. Ähnlich ist das auch bei anderen. Wenn ihr also wirklich sicher seid, welchen DJ ihr haben wollt, macht es mit unter Sinn, sogar den Termin nach ihm zu richten. Ob ich übertreibe? Nein, denn den richtigen DJ zu finden dürfte der schwerste Punkt auf eurer Liste sein.
DJ: 1 - 1,5 Jahre vorher
Nun müsst ihr den Fotograf aussuchen. Man sollte sich auch hier ein gutes Jahr im Voraus auf die Suche machen. Es kommt vor allem auf das persönliche Miteinander an, ihr solltet also nicht irgendwen buchen und das braucht Zeit. Ist der Umgang zwischen euch locker und entspannt, werden es auch die Fotos sein.
Fotograf: 1 - 1,5 Jahre vorher
Mit all diesen Dienstleistern solltet ihr ein persönliches Treffen verabreden, um sich persönlich kennen zu lernen und die Wünsche und Erwartungen zu besprechen.
Der Weg zum Amt
Nun zum unkontrolliert langsamen Part. Ihr solltet unbedingt die Ausweise auf Gültigkeit prüfen - sie müssen auch zum Zeitpunkt der Hochzeit noch gültig sein. Dann klärt ihr alle nötigen Unterlagen, Amtsbesuche und Termine. Tut dies ca. ein Jahr vor der Hochzeit, damit euch Unvorhergesehenes nicht aus der Bahn wirft. Viel früher macht allerdings auch keinen Sinn. Manche Dokumente haben eine bestimmte Gültigkeit. Es gibt auch Standesämter, die ihre Termine nur ein halbes Jahr im Voraus vergeben.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die kirchliche Trauung. Auch hier könnt ihr nun die Fühler ausstrecken.
Wer einen Tanzkurs machen möchte, informiert sich am besten frühzeitig, welche Kurse wann angeboten werden. Manche Kurse behandeln nur Grundlagen, sodass es mehr als nur einen Kurs benötigt. Es gibt auch spezielle Tanzkurse für Hochzeiten in Gruppen oder als Einzelunterricht.
Papierkram und Tanzkurs: 1 Jahr vorher
Einladen
Damit möglichst viele der geladenen Gäste auch Zeit haben, sollte der Termin frühzeitig bekannt gemacht werden. Ein "Save The Date", also eine Vorankündigung, ist hier das Mittel der Wahl. Sie muss lediglich Termin und Anlass beinhalten, setzt aber voraus, dass ihr wisst, wen ihr einladen möchtet. Tipp: Es müssen nicht alle gleichzeitig informiert werden. Alles Weitere kann später folgen. Drei bis sechs Monate vor der Hochzeit sollte dann die eigentliche Einladung in der Post sein.
Save the Date: so früh wie möglich
Einladung: 3 - 6 Monate vorher
Einladung: 3 - 6 Monate vorher
Ringe für die Ewigkeit
Sind die Ringe nicht schon zur Verlobung fertig, sollte man sich gute drei Monate vor dem großen Tag darum kümmern. Ringe müssen nicht nur ausgesucht, sondern mitunter extra hergestellt oder angepasst werden. Dann dauert es länger als bei Ringen die vorrätig sind. Von Entscheidung bis Auslieferung solltet ihr vier Wochen einplanen. Noch ein Tipp: Lasst die Ringe erst gravieren, wenn das Datum wirklich fest steht.
Ring: zur Verlobung oder 3 Monate vorher
Kleider für die Braut
Ein Trend hält sich wacker: Obwohl man es nur ein einziges Mal anziehen wird, gibt man für das Brautkleid ein Vermögen aus. Aus der Sicht eines Mannes völlig unverständlich. Das gleiche gilt für die Schuhe, die man nicht einmal sieht. Bei denen wäre viel wichtiger, dass sie bequem sind, als dass sie gut aussehen.
Der Anzug des Bräutigams besteht aus deutlich mehr Einzelteilen, was viele Kombinationen ermöglicht. Dennoch kann man es schaffen, ihn an einem Nachmittag zusammenzustellen. Wer es nicht ganz so sportlich mag, geht dieses Thema spätestens vier bis acht Wochen vor der Feier an.
Bei der Auswahl ist wichtig: Der Bräutigam muss als solcher auffallen und unter den anderen Anzugträgern herausstechen. Dafür muss es aber kein extravaganter, klassischer Anzug sein. Gut gewählte Accessoires allein können ihn bereits zu etwas Besonderem machen. Neben Hosenträgern und Fliege sind auch ein Hut oder knallbunte Schuhe zurzeit angesagt. Dennoch greifen weiterhin vielen zum klassischen Anzug mit Weste und Plastron.
Kleid und Anzug: 2 - 3 Monate vorher
Vieles Andere hat Zeit
Alle Dienstleister, die austauschbar sind und insbesondere die, die mehr als nur eine Hochzeit pro Tag übernehmen können, haben nun etwas mehr Zeit. Dazu zählen Florist, Fotobox, Dekorateur, Konditor, Brautkleid und Anzug usw.
Manche Bräute haben ihr Kleid, bevor die Location feststeht. Das sind in meinen Augen die falschen Prioritäten. Schließlich würde man auch noch eine Woche vor der Hochzeit ein passables Brautkleid bekommen.
Florist, Fotobox, Dekorateur, Konditor: 1 - 3 Monate vorher
Noch ein bisschen Kleinkram
Nun kümmert euch darum, das Essen festzulegen. Ist das erfolgt, könnt ihr Menükarten und ggf. Schilder für das Buffet drucken lassen - oder selber basteln. Genauso könnt ihr nun Gastgeschenke wählen und vorbereiten sowie das Design der Torte festlegen.
Auch nach einem Taxi- oder Shuttle-Service könnt ihr euch erkundigen und den Friserutermin buchen.
Ach ja, wie sieht das denn mit dem (gemeinsamen) Nachname aus, schon entschieden?
Was noch so fehlt: 1-2 Monate vorher
Planungen abschließen
Vier Wochen vor der Hochzeit heißt es "rien ne va plus". Damit die letzten Tage vor der Feier nicht zu stressig werden, sollte hier alles geklärt sein. Ihr arbeitet ab jetzt nur noch an Themen, die von euch alleine entschieden werden können. Das sind die Sitzordnung, die Rede, klärt wann und wie ihr frühstückt, packt die Notfall Körbchen und geht Ruhe noch einmal alles durch. Auch ein letztes Telefonat mit Location, DJ und Fotograf zwei Wochen vor der Feier kann nicht schaden.