Viele Brautpaare vergessen bei der Kalkulation ihrer Feier diverse Posten. Klar, man kann ja nicht alles im Voraus wissen. Häufig gehen aber auch einige Themen unter, die man gar nicht auf dem Schirm hatte.

Einen Preis für eine Hochzeit kann ich pauschal natürlich nicht nennen. Aber zumindest kenne ich die Kostentreiber, anhand derer ihr selbst kalkulieren könnt.

Vor der Hochzeit

Es geht los mit den Ringen, von denen meist der erste schon zum Antrag da ist. Zwischen 300 und 2000 € pro Ring kann man ausgeben.

Die "Save The Date" Karten sollten mit Festlegung des Termins verschickt werden. Je nach Variante zahlt man inkl. Porto zwischen 1 und 3 € pro Karte. Auch eine elektronische Variante per E-Mail oder Messenger ist legitim. Natürlich kosten auch die Einladungen Geld. Sie sind in der Regel etwas aufwändiger und kosten je 2 bis 8 €.

Frühzeitig sollte man sich auch über das Belegen eines Tanzkurses Gedanken machen. Nicht weil diese so früh ausgebucht sind, sondern weil nicht jeder Kurs zu jedem Zeitpunkt angeboten wird. Die Preisspanne reicht von rund 50 bis 150 € pro Person bei Tanzkursen in Gruppen.

Kleid und Anzug

Auch hier hängen die Kosten maßgeblich von euren Vorstellungen ab. Der Vorteil des Bräutigams: Wenigstens er kann seinen Anzug in Teilen wieder verwenden.

Die Kosten für klassische Brautkleider gehen bei 600 € los, nach oben offen. Zum Brautkleid gehören natürlich Schuhe, gegebenenfalls ein Blazer, ein Schleier und oft auch eine Handtasche und Schmuck.

Auch der Preis des Anzuges ist nach oben hin offen. Er kostet aber dennoch meist weniger. Dafür gibt es deutlich mehr mögliche Teile: Sakko, Hose, Schuhe, Gürtel, Schnürsenkel, Weste, Plaston, Fliege, Hosenträger, Hut, Kummerbund.

Zum Outfit der Braut gehört natürlich noch der Strauß und manchmal auch ein extra Wurfstrauß. Außerdem auch Frisur und Makeup, die mit 150 bis 350 € zu Buche schlagen. Wenn dazu noch Extensions kommen, wird es noch mal teurer.

Die Trauung

Auch das Standesamt möchte Geld von euch sehen. Im einfachsten Fall geht es bei etwas über 100 € los. Soll es ein ganz besonderes Standesamt auf Hofgut, Burg oder im Stadtwahrzeichen sein, wird es natürlich deutlich teurer.

Ob die Trauung in der Kirche etwas kostet, hängt von Ort und Gemeinde ab. Eine Spende wird aber erwartet. In der Kirche werden außerdem oft persönliche Liederbücher ausgelegt und Blumengestecke an den Sitzreihen angebracht.

Eine Trauung unter freiem Himmel bedarf meist eines Trauredners. Der trifft sich mehrmals mit euch um euch kennen zulernen und die Trauung zu gestalten. Er/sie kostet zwischen 600 und 1200 €

Nach der Standesamtlichen oder Kirchlichen Trauung findet meist ein kleiner Sektempfang vor Ort statt.
Freie Trauungen sind meist schon in der Location für die Feier und damit ist der Sektempfang kein einzelner Posten.
Was der Sektempfang kostet, hängt von der Ausgestaltung ab. Von ein paar Kisten Sekt kaufen bis Dienstleister engagieren, ist alles drin.

Jetzt steigt ihr in euer Brautauto ein und fahrt zur Location. Ach ja, Brautauto, da war doch was. Den schicken Benz vom guten Freund, gibt es natürlich kostenlos, aber will man ein Brautauto mieten, geht auch das ins Geld. Ein "normales" Auto gibt's für 150 bis 200 €. Für einen Oldtimer muss man zwischen 300 und 500 € auf den Tisch legen und wer einen Supersportler will, sollte mit rund 1000 € rechnen. Wobei ich den letzteren für unsinnig halte. Das Brautpaar hat ja gar keine Zeit ihn richtig zu fahren. Die Versicherungen (und beim Oldtimer, die Instandhaltungskosten) sind es übrigens, die diese Fahrzeuge so teuer machen.

Auf dem Fahrzeug wird dann noch ein Blumengesteck angebracht.

Außerdem werden mit dem Fotografen noch ein paar schicke Bilder gemacht. Und auch der kostet Geld. Je nach Fotograf und ausgewähltem Paket sind zwischen 600 und 2500 € fällig.

Die Feier

Hier geht es jetzt richtig ins Geld. Zum einen muss man in vielen Locations Miete bezahlen. Darüber hinaus natürlich das Essen - wahlweise vom Caterer oder der Location selbst.

Getrunken wird auch. Hier gibt es unterschiedliche Modelle. Von Alles-inklusive-Pauschalen, über Pauschalen nach Uhrzeit, bis hin zur Einzelabrechnung.

Sowohl beim Essen als auch bei den Getränken, sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Unter 60 € pro Person, wird man aber kaum hin kommen.

Natürlich kosten auch die Stuhl- und Stehtisch Hussen Miete. Hier muss man mit 1 bis 4 € pro Stück rechnen. Selbst die Tischdeko sollte man nicht unterschätzen. 2 bis 8 € pro Gast ist eine gute Größenordnung. Wobei dieser Betrag hochgradig von den eigenen Vorstellungen abhängt.

Dazu kommen gegebenenfalls noch Blumengestecke und Vasen, Sitzplatz Karten, Menükarten und andere Accessoires auf den Tischen.

Ziemlich cool: Notfallkörbchen auf der Toilette beheben kleinere Probleme. Vom Deo, das versagt hat, bis zum Fleck auf dem Hemd - hier gibt's die Lösung. Zwischen 25 und 75 € investiert man in die kleinen Retter in der Not.

Manch ein Brautpaar stellt noch eine Candybar, ein Gästebuch, Spiele, Fotorahmen oder dergleichen auf. Das sind aber Themen, die man auch gut an die Trauzeugen, Eltern oder Freunde abgeben kann.

Zu guter Letzt wären da dann noch die üblichen Gastgeschenke. Weder der Kreativität noch dem Preis sind hier Grenzen gesetzt.

Die Party

Hier gibt es im Wesentlichen zwei Kostenpunkte:

Fotoboxen liegen je nach Ausführung, Accessoires und eventuell Drucker bei 200 bis 500 €. Wichtig ist hier, viele Fotografen nehmen ihre Fotobox wieder mit, wenn sie gehen. Das solltet ihr vorher abklären.

Der DJ kostet je Wahl, länge der Party und technischer Ausstattung zwischen 500 und 1500 €. Soll er die Trauung noch technisch begleiten, muss hier noch mal ein extra Salair eingeplant werden.

Nach der Hochzeit...

...stehen noch die Dankeskarten an. Sie liegen im gleichen Preisbereich wie die Einladungskarten.

Vielleicht kommt mit Verkauf von Brautkleid oder Anzug noch mal ein bisschen Geld rein, viel kann man hier aber nicht erwarten.

Jetzt folgen mehr oder weniger bald die Flitterwochen. Die sollten in der Kalkulation natürlich nicht fehlen.